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Arachidonsäure

Aus der in unseren Zellen eingelagerten Linolsäure stellt der Körper bei Bedarf, eben bei Entzündung, die Arachidonsäure her. Indem die meisten Menschen zu viel Fleisch und zu wenig Obst und Gemüse essen, fördern Sie die Herstellung der Arachidonsäure. Denn Pflanzen können keine Arachidonsäure herstellen, Tiere und natürlich auch der Mensch aber umso mehr. Unser Problem ist nun, dass wir mit unserem Fleischverzehr in grossen Mengen zu viel davon aufnehmen (0.2 bis 0.3 g), aber nicht abbauen, sondern zu 90 Prozent in den Zellen anreichern. Je fetter das tierische Produkt ist (Fleisch, Milch, Milchprodukte), desto höher ist auch der Anteil an der Arachidonsäure.

 

Der chemische Vorläufer der entzündungsfördernden und blutdruckerhöhenden Arachidonsäure ist also die Linolsäure. Linolsäure wie Arachidonsäure sind als Baustein in allen Zellwänden ziemlich stabil verankert. Entwickelt sich nun eine beliebige Entzündung in unserem Körper, so wird vorerst auf enzymatischem Weg die Arachidonsäure aus ihrer Verankerung gelöst, sodann umgewandelt in Entzündungsstoffe (Prostaglandine und Leukotriene). Dieser Entzündungsvorgang wird durch Freie Radikale* eingeleitet, weswegen „Antioxidanzien“ so wichtig sind. Diese Botenstoffe sind, vereinfachend gesagt, verantwortlich für die entzündungstypischen Symptome wie Rötung, Schmerz, Schwellung und Eindringen von Abwehrzellen in das entzündete Gewebe.

Fettsäurequellen

Omega-Fettsäurequellen des Menschen


* Freie Radikale sind Im Körper vorhandene instabile Moleküle, die benachbarte Moleküle angreifen und beschädigen und dadurch eine sich fortsetzende Kettenreaktion auslösen, durch die freie Radikale gebildet und weitere Moleküle beschädigt werden. Diese Kettenreaktionen können die Zellmembranen, die DNA und Gewebeproteine beschädigen.

Deshalb ist es wichtig, dem Körper ausreichend Omega-3-Fettsäuren und weniger Arachidonsäure anzubieten. Bei Krankheiten mit Enzündungsbeteiligung empfiehlt es sich, sowohl die Zufuhr von Arachidonsäure zu reduzieren (weniger Fleisch von Landtieren) und gleichzeitig die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren zu erhöhen (z.B. mit Sacha Inchi-Öl oder Kaltwasserfische). Wenn ausreichend Omega-3-Fettsäuren vorhanden sind, können sie die Arachidonsäure nämlich aus der Membran verdrängen.

Das Gebot, auch den Linolsäureverzehr einzuschränken, ist neu, beinahe revolutionär. Was fast jahrzehntelang für den Entzündungskranken als uneingeschränkt gesund angepriesen wurde, die hochwertigen pflanzlichen Fette und Öle, dürfen so krass nicht mehr empfohlen werden. Die Tatsache, dass mit einer entsprechenden Ernährungs- und Lebensweise, gegebenenfalls Zufuhr von Sacha Inchi Öl, Vitamin E und anderen Nahrungsergänzungsmitteln, jede Art von chronischer Entzündung im menschlichen Körper, ob Multiple Sklerose oder Rheuma, beeinflusst werden kann, soll je länger je mehr unser Bewusstsein prägen. Dass die Psyche die Selbstheilungskraft bestimmt, erkannte schon Demokritos: „Da flehen die Menschen die Götter um Gesundheit an und wissen nicht, dass sie die in sich selber tragen“.

Einen tiefen Linolsäuregehalt findet man lediglich im Rapsöl, Walnussöl, Leinöl und natürlich im Olivenöl. Rapsöl zeigt ein ausgewogenes Fettsäureverhältnis von Linolsäure zu Alpha-Linolensäure und ist zudem reich an Gamma-Vitamin E.